Praktikum auf Distanz Blumenbecker geht neue Wege bei der Umsetzung von Schülerpraktika
Vorstellungsgespräche über Videokonferenzen sind für Blumenbecker seit Corona nichts Besonderes mehr. Ein Praktikum, ohne dass der Praktikant persönlich vor Ort ist, ist neu.
Jannis Voß absolvierte zusammen mit Joshua Haack als erstes ein zweiwöchiges Praktikum bei der Blumenbecker Automatisierungstechnik Ende Juni aus der Ferne. „Unsere Aufgabe war es, ein Programm zu schreiben, dass die Luftströmung in Schaltschränken simuliert. Dabei sollte die Lattice-Boltzmann-Methode zur Berechnung der Luftströme verwendet werden“, erklärt der Schüler. Täglich stimmten sich beide via Microsoft Teams ab. Da waren die Erfahrungen, die beide während der Zeit des Homeschoolings schon gesammelt haben, hilfreich.
„Die Herausforderung war es, sich in die Lattice-Boltzmann-Methode einzuarbeiten und diese dann in Programmiercode „umzuschreiben“. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema, unseren schulischen Vorkenntnissen und der ein oder anderen online Projektbesprechung konnten wir diese Herausforderung gut meistern“, sagt Jannis Voß.
Die beiden Schüler haben unter anderem gelernt, was zur Umsetzung eines Projektes alles dazugehört: Projektplan erstellen, die Aufgaben aufteilen, eine Präsentation vorbereiten etc.: „Ich denke, dass mir diese Erfahrungen bisher gefehlt haben. Mir hat es Spaß gemacht, mein Wissen im Bereich Programmieren einmal praktisch anwenden zu können. Positiv fand ich, dass die Aufgabe durch die mathematische Rechnung nicht nur programmiertechnische Aspekte hatte. Die Betreuung auf Distanz lief sehr strukturiert ab. Wir hatten regelmäßige Teams-Meetings und konnten dort Probleme besprechen und unseren Fortschritt zeigen“, freut sich Jannis Voß, für den das Arbeiten auf Distanz kein Problem darstellte. Auch seinem Praktikumskollege Joshua Haack hat das Praktikum gefallen: „Zwar konnte man nicht die „Büroatmosphäre“ erleben, aber dafür konnte man sich die Arbeitszeiten größtenteils selbst einteilen und man hatte nicht das Problem zum Arbeitsplatz zu kommen.“
Tom Kulke ist der dritte Schüler bei Blumenbecker, der ein Praktikum auf Distanz absolviert hat. Im Gegensatz zu seinen beiden „Vorgängern“ hat er alleine an seinem Projekt „Programmieren einer semantischen Suchmaschine für Stammdatenbanken“ gearbeitet. Da das ein sehr umfangreiches Thema ist und Tom Kulke bis dato keine Erfahrung in diesem Gebiet hatte, wurde hier nach der Leittextmethode vorgegangen. „Mir hat das Praktikum sehr gut gefallen, da ich eine komplexe Aufgabe hatte, die wirkliches Arbeiten erforderte. Bei Problemen wurde mir geholfen und für neue Vorschläge gab es genügt Freiraum“, führt er aus. Ihm hat das Praktikum gezeigt, dass er „auf jeden Fall in die Richtung Informatik gehen möchte.“
Praktikumsarbeit findet Anwendung im Unternehmen
Betreut wurden alle von Sven Schlieck, Account Manager Software, im Competence Center Software bei der Blumenbecker Automatisierungstechnik GmbH: „Die Schüler haben unter erschwerten Bedingungen eine hervorragende Arbeit geleistet. Ihre Ergebnisse sollen auch eine praktische Anwendung im Unternehmen finden“, fasst Sven Schlieck zusammen.
Personalreferentin Ramona Vetere weiß, dass man in Zeiten von Corona kreativ werden muss: „Ein Praktikum auf Distanz kann, wenn es die Aufgabestellung ermöglicht, eine Alternative sein, den Schülern eine Orientierung für die spätere Berufswahl zu geben. In Zeiten, in denen die praktischen Möglichkeiten sehr eingeschränkt sind, hoffen wir damit einen kleinen Beitrag zu leisten, um Praktika weiterhin zu realisieren und bei den Schulen und Schülern in positiver Erinnerung zu bleiben.“
Geschrieben von Tanja Linnenbrink, Mitarbeiterin Kommunikation, 10.09.2021