Eine Stütze in der Bahntechnik Sonderlösung "Hampelmann"
Blumenbecker Speziallösung für die neue Messstrecke im ICE-Werk München
Die gesamte Laufleistung eines Zuges beträgt rund 1 Million Kilometer. Eine weite Strecke, über die die Bahnreisenden absolute Sicherheit genießen sollen. Um die 230 ICEs der Deutschen Bahn entsprechend engmaschig zu überprüfen, gibt es acht Betriebswerke in Deutschland.
Im ICE-Werk in München musste die Durchbiegung der Messgleise auf das nach DIN -Vorschrift geforderte Minimum reduziert werden. „Nur bei einer derart ebenen Gleisstrecke lassen sich die genauen Einstellarbeiten zwischen Wagenkasten und Drehgestell vornehmen", erklärt Andreas Sander bei DB Fernverkehr AG. Bei der Vermessung der bestehenden Gleise wurde festgestellt, dass doppelt so viele Stützen wie bisher dazu notwendig waren.
Der sich daraus ergebende geringere Stützenabstand kollidierte jedoch mit der bestehenden Entlüftungstechnik für die Arbeitsgrube unterhalb der Gleisstrecke. Eine besondere Herausforderung, für die die Blumenbecker Technik eine Speziallösung parat hatte. „Für ein anderes Projekt der Deutschen Bahn hatten wir schon Stützen entwickelt, welche die Resonanz der Züge bestmöglich aufnehmen und gleichzeitig die Abluft aus der Arbeitsgrube leiten,“ berichtet Hendrik Henicke, Projektleiter Bahntechnik nicht ohne Stolz. Die Stütze in der Bahntechnik taufte man kurzerhand „Hampelmann,“ weil sie optisch an einen erinnert.
Im Oktober 2018 wurden vor Ort in München 102 neue Stützen, davon 71 Hampelmänner, montiert, die alten Gleise wieder aufgelegt und eingerichtet. Im Anschluss erfolgte die Kalibrierung in Zusammenarbeit mit der Kalibrierstelle der Deutschen Bahn. Nach nur vier Wochen Umbauzeit konnte bereits der erste ICE auf dem neuen Messgleis gewartet werden.