Schweres Stapeln leicht gemacht Roboterarbeitsplatz für das Palettieren von Aluminiumlegierungen

Stellen Sie sich 20.000 Elektroautos vor. Jedes wiegt durchschnittlich 1,8 Tonnen – macht zusammen 36.000 Tonnen. Dieses immense Gewicht entspricht der Jahresproduktion an Aluminiumlegierungen von SAKER spol. s r.o. – o.z. Alusak. Das tschechische Unternehmen ist eines der europaweit führenden im Bereich der Verarbeitung und des Recyclings von Nichteisenmetallen und der Produktion von Aluminiumlegierungen. Diese wiederum werden weiterverarbeitet und kommen hauptsächlich in der Elektronik- und Automobilindustrie zum Einsatz. Die Gießerei Alusak wurde 2006 als Niederlassung der SAKER-Gruppe gegründet. Im Jahr 2008 führte das Unternehmen eine bedeutende Innovation durch, indem es die Tiegelöfen durch die Technologie der Drehschmelzöfen ersetzte.

Das Unternehmen entwickelte diese Technologie weiter und investierte in moderne Verbrennungs- und Filtersysteme, um einen umweltfreundlichen Betrieb zu gewährleisten. Während bei der Produktion in Tiegelöfen früher 2.400 Tonnen Aluminiumlegierungen im Jahr produziert wurden, sind es mit der neuen Technologie 36.000 Tonnen – oder das Gewicht von 20.000 Elektroautos. Am Ende der Förderanlage der fertigen Gussblöcke müssen diese entnommen und sicher auf Paletten gestapelt werden. Seit Kurzem übernimmt diese gewichtige Aufgabe ein Roboter, entwickelt und umgesetzt von Blumenbecker Prag s.r.o.

Offline Programmierung

Insbesondere bei Bearbeitungsprozessen kann sich die Wirtschaftlichkeit der Roboter durch den Einsatz der Offline-Programmierung erhöhen, da sich die Inbetriebnahmezeiten verkürzen und der Bedarf an nachträglichen Anpassungen reduzieren lassen.

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Präzises Stapeln mit Algorithmus

Über einen Kettenförderer gelangen die gegossenen Aluminiumbarren durch die Kühlwasserzone zum Anfang der Roboterlinie. Das Förderband ist 18 Meter lang und garantiert eine kontinuierliche Produktion. Die einzelnen Barren haben während des Gießvorgangs teilweise unterschiedliche Größen und Gewichte. Der Eingangsförderer des gesamten Arbeitsplatzes ist mit Elementen ausgestattet, die die Maße der einzelnen Barren in Echtzeit bewerten. Die, die nicht in den eingestellten Bereich passen, werden als „nicht okay“ markiert und verlassen die Linie über ein separates Förderband. Dadurch werden nicht nur Betriebsunterbrechungen vermieden, sondern auch die erforderliche Arbeitsplatzleistung wird aufrechterhalten.

Aufgrund der Trapezform der Barren wird jeder zweite Barren pro gestapelter Lage vor der Ankunft am Sammelplatz gedreht. Fünf Stück bilden so immer eine vollständige Fläche. Am Sammelplatz steht der KUKA-Roboter KR120 R2700-2. Mit einem von Blumenbecker speziell für diese Aufgabe entwickelten Greifer entnimmt er eine Lage von fünf Barren und legt sie auf einer Palette ab, die sich auf einem zweiten Förderband befindet. Danach entnimmt er die nächste Lage und stapelt diese kreuzweise über die erste Lage. Dann folgt die dritte Lage, die kreuzweise auf die zweite gestapelt wird und so weiter. Dieser spezielle Stapelalgorithmus stellt sicher, dass ausreichend Stabilität gewährleistet wird. Die Anzahl der Lagen wird vom Bediener im Voraus in das Roboterprogramm eingegeben. Jede gestapelte Lage wird zudem automatisch gewogen. Der Roboterarbeitsplatz ist mit einem Mess- und Berechnungsmechanismus ausgestattet, mit dem die Höhe und das Gewicht der Säule in Echtzeit bewertet werden.

»Von Anfang an waren wir mit dem professionellen Ansatz von Blumenbecker zufrieden. Und obwohl die Lösung nicht einfach war, wurde alles auf Anhieb und pünktlich erledigt.«

Ing. Michal Mitáček, MBA, Ph.D.,
Direktor des Werks Alusak, SAKER spol. s r.o.

Echtzeitüberwachung und Puffer für Produktion ohne Unterbrechung

Bei einer Störung des Roboters wird die Produktion fortgesetzt, ohne dass das Gießband angehalten werden muss, indem am Ende des Förderbandes eine Vorrichtung für das manuelle Handling angebracht wird. Die Anlagensteuerung ist über einen Kommunikationsbus mit einem übergeordneten System für eine effiziente Produktionssteuerung und Echtzeitüberwachung verbunden. Der gesamte Bereich des Auslaufbandes ist für die verschiedenen Funktionen optimiert – für eine unterbrechungsfreie Produktion.

 

Zufriedenheit auf ganzer Linie

„Unsere technische Lösung erfüllt die Anforderungen des Kunden: die Produktionsproduktivität zu erhöhen, sehr mühsame manuelle Arbeit zu eliminieren, Verluste durch falsche Handhabung zu minimieren und eine gleichbleibende Qualität des Ausgangsprodukts zu gewährleisten“, freut sich Martin Foukal, Head of Mechatronics Department bei Blumenbecker Prag.

Und was sagt der Kunde? Der Direktor des Werks Alusak, SAKER spol. s r.o., Ingenieur Michal Mitáček, MBA, Ph.D., fasst das Projekt so zusammen: „Nach einer gründlichen Ausschreibung für den Lieferanten einer Roboterlinie zum automatisierten Palettieren von Aluminiumlegierungen haben wir uns für Blumenbecker Prag entschieden. Unsere Wahl war die richtige. Schon beim Entwurf trafen wir auf eine sehr professionelle Herangehensweise. Und obwohl die Lösung aufgrund unseres Betriebs nicht einfach war, wurde alles auf Anhieb und pünktlich in Betrieb genommen. Darüber hinaus haben wir durch einen Servicevertrag die Voraussetzungen für schnelle Serviceeinsätze geschaffen, der sich bereits einige Male ausgezahlt hat. Die Reaktion von Blumenbecker Prag war immer unmittelbar.“

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In dieser Ausgabe erwarten Sie vielfältige, maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden, sei es in der Bahntechnik, der Industriemontage oder dem Industrieservice für Passagierbrücken in der Schifffahrt. Viel Freude beim Lesen und Entdecken.

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