Tianjin die Küstenstadt Chinas erleben Trommelturm und Frühstück

Ein guter Start in den Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück. Diese Weisheit gilt allerorts. In Tianjin, der größten Küstenstadt Nordchinas, erlebt man eine besondere morgendliche Essenskultur: 煎饼果子 (jianbing guozi) ist typisch für die lokale Straßenküche. Es ist ein dünner, knuspriger Pfannkuchen, der mit Eiern, Gemüse und manchmal auch mit Fleisch gefüllt ist. Die meisten lassen sich die Spezialität einpacken und genießen sie unterwegs.
Wer sich dann aufmacht, Tianjin zu erkunden, muss Zeit mitbringen. Es gibt allerhand zu entdecken. Die „Perle der Bohai-Region“ ist eine pulsierende Stadt nur etwa 120 Kilometer südlich von Peking. Die Hafenstadt ist ein Knotenpunkt für Handel und Industrie, was sie zum Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Einflüsse macht. Dieser vielfältige Hintergrund spiegelt sich in der Architektur wider – von Wolkenkratzern, die die Skyline prägen, bis hin zu traditionellen chinesischen Tempeln der Qing-Dynastie.

Tianjin Eye und Flussromantik

Zur vielfältigen Architektur gehört auch eine Attraktion, die wahrlich nicht zu übersehen ist. Das Tianjin Eye gilt seit der Fertigstellung 2008 als neues Wahrzeichen der Stadt. 120 Meter hoch und bei Nacht futuristisch in Neonbeleuchtung angestrahlt, erhebt es sich über der Yongle-Brücke und dem darunterliegenden Hai-He-Fluss. Es ist zugleich das einzige Riesenrad, das auf einer Brücke steht. Für eine Umrundung braucht das Riesenrad 30 Minuten. Genügend Zeit also, um bei klarem Himmel bis zu 40 Kilometer weit sehen zu können und sich vom kontrastreichen Stadtbild verzaubern zu lassen.

Wer lieber in Bodennähe bleiben möchte, der kann die Stadt bei einer Bootsfahrt auf dem Hai He entdecken oder aber an der Uferpromenade spazieren gehen – vorbei an Springbrunnen, Skulpturen und grüner Landschaft, die zum Verweilen und Picknicken einlädt.

Guwenhua Jie und Qing-Dynastie

Betritt man die Guwenhua Jie – die alte Kulturstraße – taucht man mit jedem Schritt ein Stück weiter in die Vergangenheit ein. Kein Wunder, dass der Ort zu den wohl beliebtesten Touristenattraktionen Tianjins zählt, vereint er doch quirlige Einkaufsmeile und kulturelle Hochburg der Qing-Dynastie in einem. 1986 wurde das Herzstück des Hafenviertels saniert und renoviert. Die Gebäude mit ihren grünen Wänden und roten Säulen sind typisch für die Qing-Dynastie. Und schaut man sich die Türen und Fenster aus der Nähe an, so erblickt man Zeichnungen von Tieren, Blumen oder Persönlichkeiten von damals. Beim alljährlichen Huanghui-Fest wird die Vergangenheit lebendig, mit traditionellen Löwentänzen und Paraden.

Trommelturm

Ein weiteres Zeugnis der historischen Größe Tianjins ist der restaurierte Trommelturm mit seinen Ziegeldächern und roten Säulen. Einst wurde die Stadt von vier Stadttoren und Türmen bewacht.
Das dreistöckige Bauwerk, dessen untere Ebene eine aus Ziegeln gemauerte quadratische Plattform ist, ist unten breiter und verjüngt sich nach oben hin. Die vier bogenförmigen Tore führen zu den vier Hauptstraßen der Stadt: der Nord-, Ost-, Süd- und Westmarktstraße.

Über dieser Plattform erheben sich zwei Stockwerke, von denen das erste der Verehrung von Gottheiten wie Guan Yu und Yue Fei gewidmet ist. Im zweiten Stockwerk hängt eine 300-Jin-Eisenglocke.

Bildung und Verkehr

Wer nicht zu Fuß Tianjin erkunden möchte, der kann entweder die öffentlichen Verkehrsmittel oder eines der zahlreichen Taxis nutzen. Angebunden an das öffentliche Verkehrssystem – inklusive Hochgeschwindigkeitszug – bietet die Stadt schnelle Verbindungen zu anderen Metropolen, egal ob per Zug, Bus oder Fähre. Auch über einen internationalen Flughafen verfügt die Millionenstadt. Der Ort ist zugleich beliebt bei Studenten und hat mehrere Universitäten. Allein an der Tianjin-Universität gibt es über 33.000 Studierende. Tianjin – bedeutende Hafenstadt mit historischen Vierteln, kulturreich und modern.

INSIDERTIPP "Crosstalk"

Tianjin ist für seine traditionellen Kunstformen bekannt. Der Crosstalk, eine Form des komischen Dialogs, ist ein wesentlicher Aspekt der kulturellen Identität von Tianjin. Ursprünglich aus Peking stammend, blühte er in Tianjin auf und machte die Stadt zu einer Schlüsselfigur in der Geschichte dieser Kunstform. Die Teehäuser sind die Bühnen, auf denen die Crosstalk-Künstler ihr Talent unter Beweis stellen, indem sie Witze, geistreiche Schlagfertigkeiten und Gesangseinlagen zum Besten geben, die das Publikum zum Lachen bringen. Diese Teehäuser sind nicht nur Orte, an denen man eine Tasse Tee genießen kann, sondern auch Tempel der traditionellen Kunst, in denen die bezaubernden Klänge des Crosstalk durch die Luft hallen.

JING YU GM Assistant Blumenbecker (Shanghai)
Automation System Co., Ltd.

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