Wunderbar sicher
Die Göltzschtalbrücke im Vogtland
Sie nennen sie das Wunder vom Göltzschtal. Die Göltzschtalbrücke ist eines der ältesten Zeugnisse der deutschen Eisenbahngeschichte: Die größte Ziegelsteinbrücke der Welt und ein Baudenkmal, das auch mit über 170 Jahren noch zuverlässig seinen Dienst tut. Regelmäßige Wartungen und Reparaturen sind dafür unerlässlich. Blumenbecker stellt sicher, dass beim Arbeiten in schwindelerregender Höhe alles mit höchster Sicherheit zugeht. Dazu gehört unter anderem, alle sechs Monate 2.600 Schrauben nachzuziehen.
Wie ein Fels in der Brandung steht sie im Göltzschtal in Sachsen und verbindet die Orte Reichenbach und Netzschkau. Eine Eisenbahnbrücke der Superlative: gut einen halben Kilometer lang und fast 80 Meter hoch, erbaut aus mehr als 26 Millionen Ziegelsteinen. Fast alle noch im Original erhalten. Gerade rauscht ein Interregio von Leipzig nach Hof über die Brücke. Er ist einer von bis zu 50 Zügen täglich, die das Brückenbauwerk passieren, jeder einzelne bis zu 2.000 Tonnen schwer. Doch weder die hohen Lasten noch der stetig zunehmende Verkehr und auch nicht extreme Umweltflüsse konnten diesem Meisterwerk der Ingenieurskunst bislang etwas anhaben. Dass dies auch in Zukunft so bleibt, ist Aufgabe von Ulrich Schäfer. Der Brückenmeister und sein Team sind laufend vor Ort, inspizieren das Baudenkmal und führen bauwerktechnische Reparaturen durch.
Komplexe Technik für höchste Sicherheit
Wer in schwindelerregender Höhe arbeitet, muss Vertrauen haben – in das eigene Tun wie in die Technik. Für letztere hat sich die DB Netz AG einen erfahrenen Partner an die Seite geholt. Seit 2012 wartet Blumenbecker die Befahranlagen der Göltzschtalbrücke. „Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die hier zum Einsatz kommende Technik ist komplex,“ sagt Schäfer und erläutert weiter: „Anders als bei Befahranlagen für Hochhausfassaden müssen die Arbeitsgondeln neben der Vorder- und Rückseite auch den Innenbereich der 98 Bögen befahren.“ Möglich ist dies durch zerlegbare Arbeitsplattformen. Und die gibt es bei der Göltzschtalbrücke im Doppelpack. Die beiden Gondeln hängen an Schienensystemen an der Ost- und Westseite der Brücke. Das Besondere: Die Antriebseinheiten sind teilbar. So können aus zwei großen vier kleine, separat gesteuerte Arbeitsplattformen entstehen. Diese lassen sich dann von beiden Seiten der Brücke durch die Bögen hindurch zu einer Einheit zusammenführen.
Technikchecks mit TÜV-Abnahme
„Dass jede auch noch so schwer zugängliche Stelle der Brücke erreicht werden kann, ist der besonderen Kombination aus Seilanlage, hydraulischer Steuerung und elektronischen Komponenten zu verdanken“, weiß Thomas Kolitsch, Abteilungsleiter bei Blumenbecker. Zwei Monate dauert die große Frühjahrswartung, bei der die gesamte Technik inklusive Seilanlage ausgebaut, überprüft und wieder eingebaut wird. Gerade sind die Techniker dabei, die mehr als 2.600 Schrauben der Schienenkonstruktion zu kontrollieren und von Hand nachzuziehen. „Im Anschluss erfolgt eine fünftägige TÜV-Abnahme“, erklärt Kolitsch. In einigen Monaten ist sein Team wieder vor Ort, wenn es darum geht, das Schienensystem erneut zu prüfen und die Anlage winterfest zu machen. Auch dann begutachtet der TÜV Thüringen wieder die Qualität der Arbeit.
» Die Zusammenarbeit mit Blumenbecker ist für uns ein Glücksgriff! «
Alle Serviceleistungen aus einer Hand
Für Brückenmeister Schäfer ist die Zusammenarbeit mit Blumenbecker ein Glücksgriff: „Hier bekommen wir das gesamte Servicespektrum vom Notdienst über die Reparatur und Wartung bis hin zur Einweisung aus einer Hand.“ Vor allem schätzt Schäfer, dass er es mit Fachleuten zu tun hat, die sich mit der komplexen Materie genau auskennen und für alle Anliegen überzeugende Lösungen entwickeln. Diese Fachkompetenz hat sich bei der DB Netz AG herumgesprochen. Vor kurzem hat sich Kolitsch die Elstertalbrücke angeschaut. Deren handbetriebene Befahranlage soll umgebaut werden und dafür braucht es ein überzeugendes Konzept. „Ein Fall für Blumenbecker“, ist sich Kolitsch sicher.
Was sind Befahranlagen?
Befahranlagen werden bei der Reinigung, Instandhaltung und Reparatur von Hochhausfassaden, Glasdächern, Glaskuppeln oder auch Brücken eingesetzt. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn Bauwerke sehr hoch beziehungsweise die zu bearbeitenden Gebäudeteile nicht mit anderen mobilen Geräten oder nur mit großem Aufwand erreicht werden können. Befahranlagen bestehen aus Arbeitskörben oder Arbeitsbühnen, die über ein Schienensystem an der Dachkonstruktion oder auf dem Dach befestigt werden. Sie können per Hand, Hydraulik oder elektronisch betrieben werden.